Das plötzliche Ende & der Neubeginn unserer Reise
Wir machen es kurz: 3 Monate nach unserem letzten Reisebericht mussten wir von einem auf den anderen Tag unsere Radreise abbrechen. Nach über einem Jahr, genau zu sein nach 13 Monaten, knapp 10.000km und 9 Ländern war erstmal Schluss mit Lustig. Denn so wunderschön das Reisen & Erkunden mit dem Rad auch ist, für andere Menschen geht das Leben weiter und so sahen wir uns leider konfrontiert mit gleich zwei familiären Notfällen. Wir schafften es innerhalb von 24 Stunden aus dem tiefsten Hinterland und den höchsten Bergen Andalusien zum nächsten Flughafen (Malaga) und von da aus mit Sack und Pack, meint mit allen Radtaschen und den Fahrrädern selber, nach Deutschland.
Wummmms, da waren wir. Die Realität hatte uns eingeholt.
Das ist nun mittlerweile fast ein Jahr her.
„Zu Hause“ anzukommen, war schwieriger als das Losfahren. War schwieriger als alles, was wir bisher meistern mussten und wurde zur echten mentalen Herausforderung.
„Zu Hause“ das ist für uns, nach über einem Jahr auf dem Rad und im Zelt, meistens mitten in der Natur, meistens in absoluter Zweisamkeit- kein fester Ort mehr, keine Mietwohnung in Deutschland, nicht das Elternhaus in der Heimat. Es ist ein Gefühl geworden, ein Gefühl, welches da ist, wenn wir morgens im Zelt aufwachen, die frische Luft des neuen Tages riechen, den Tau auf dem Gras unter den Füßen spüren, mitten in der Natur und mit ihr verbunden sind, voller Vorfreude darauf, was dieser neue Tag bringen wird, was wir sehen & erleben werden, durch welche Landschaften wir fahren & wen wir dabei treffen werden. Voller Zuversicht, Zufriedenheit und Ruhe zu sein, obwohl wir morgens nie wissen, wo wir abends „zu hause“ sein werden und unser Zelt aufschlagen.
Ein Gefühl, welches wir plötzlich nicht mehr spürten und vergeblich suchten. Wir suchten es, indem wir mit unseren Familien zusammen waren, wir suchten es in der ersten festen Wohnung, wir suchten es nach dem erneuten Umzug in ein mehr ländlich gelegenes Haus. Nach 7 Monaten und 3 Umzügen hörten wir auf, es da, wo wir jetzt waren, finden zu wollen und beschlossen wieder dahin zu gehen, wo wir es das letzte mal gespürt haben. Unterwegs.
Am 24.04.2023 werden wir erneut mit den Rädern aufbrechen, ins Ungewisse, ins Abenteuer, in die Freiheit. Erneut entschlossen wir uns dafür alles zu kündigen. Die Jobs, die mittlerweile dritte Mietwohneinheit (wir trauern ihr nicht nach), Hab & Gut, welches sich unweigerlich in einer festen Bleibe wieder angesammelt hatte. Das alles erneut abzustoßen und loszuwerden war ein Gefühl, welches dem des „nach Hause kommens“ schon sehr nahe kam. Alleine die Entscheidung getroffen zu haben, und das, was wir hatten, und uns so erfüllt hat, wieder zu holen, koste es, was es wolle- fühlte sich großartig an.
In diesem Moment, sitzen wir in einem Chaos, umgeben von alter und neuer Ausrüstung in halb gepackten Ortlieb Fahrradtaschen und sind in den letzten Zügen der Vorbereitung unserer Fahrradweltreise 2.0 – und kommen aus dem Pfeifen und Grinsen gar nicht mehr heraus.
Ihr seid gespannt, in welche Richtung wir diesmal starten und wo es zunächst lang gehen soll? Hier diskutieren wir mögliche Routen: https://youtu.be/F2abWMMjHwY
Ihr möchtet gerne sehen, was wir in unserem ersten Jahr auf Radreise, entlang 10.000km und 9 Ländern alles erlebt haben? Hier gibt es eine Zusammenfassung: https://youtu.be/YoJyd00Gp6o
In weniger als zwei Wochen starten wir aus unserer Heimatstadt Osnabrück und so wird es alsbald wieder neuen Content auf Instagram und Radreisedokus auf Youtube geben.
Wir freuen uns über jeden, der virtuell mit uns fährt.